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Themengebiet: Kunststoffentlackung
Thema: Recycling lackierter Kunststoffe von Verkleidungsteilen

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Das Verfahrensschema zeigt einen Prozess zum Entlacken von Kunststoffteilen: In einer Gleitschleifanlage (oben links) wird die dünne Lackschicht auf Kunststoffteilen gleichmäßig abgeschliffen. Der Lack wird dazu mittels eines heißen Quellmittels aufgeweicht, welches über einen temperierten Vorratsbehälter (oben rechts) im Kreislauf geführt wird. Das Quellmittel wird über Zentrifuge (unten links) und Hydrozyklon (unten rechts) von Kunststoff bzw. Lack getrennt.

Was man nicht sieht: Lack schützt den Kunststoff vor Verwitterung. Dagegen degenerieren unlackierte Kunststoffe durch Umwelteinflüsse, z.B. durch Licht, Oxidation, Feuchtigkeit, Mikroben, Temperaturwechsel oder mechanische Schädigung. In der dünnen Lackschicht verhindern funktionelle Additive dauerhaft und effizient die Degeneration des Materials. Beim Recycling wirken dann aber bereits diese kleinen Mengen an Lackpartikeln störend. Eingebettet in den Kunststoff wirken sie als Kerben für mechanische Spannungen, die sich daran bündeln, und reduzieren drastisch die mechanische Belastbarkeit.

Was man erkennt: Für ein hochwertiges Recycling sollten Kunststoffe im Gebrauch lackiert sein – und nach Gebrauch entlackt werden. Auf diese Weise erhält man auch noch nach Jahren der Anwendung im Außenbereich ein hochwertiges Rezyklat.

Was man damit macht: Langlebige Gebrauchsgüter – wie Fahrzeuge oder Gebäude – verwenden großformatige Kunststoffverkleidungen auch im Außenbereich. Insbesondere Stoßfänger fallen bei Reparatur und Verschrottung in großen Mengen an und bestehen aus mechanisch hochwertigem Kunststoff. Nach einer groben Zerkleinerung lassen sich die punktuellen Verbindungen entfernen und die sperrigen Teile effizient als Schüttgut handhaben und transportieren. Da die beschriebene Entlackung von der Teileform unabhängig ist, gewinnt man daraus ein Material wieder, welches sogar für die werkstoffliche Wiederverwertung und Ersatz von Neumaterial geeignet ist.

Meine Veröffentlichungen dazu: Chemisch-mechanisches Entlacken von Kunststoffteilen Patent DE 43 44 582 (1993) mit Kettemann, B.-U.; Melchiorre, M.; Zürn, J. Entschichtungen und ihre Bedeutung für die Aufbereitung lackierter Kunststoffe ‘Leistungen und Möglichkeiten der Mechanischen Verfahrenstechnik bei der Lösung von Umweltproblemen’, Freiberg (1993) mit Kettemann, B.-U. Entlacken: Neues Verfahren recycelt lackierte Kunststoffe Metalloberfläche 48, 7, 483-88 (1994) mit Kettemann, B.-U., Zürn, J. Entlackung von Kunststoffteilen als Voraussetzung zum stofflichen Recycling ‘Umweltgerechte Galvano- und Oberflächentechnik’, Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau, 119-121 (1994) und Galvanotechnik 86,4, 1080-1083 (1995) mit Kettemann, B.-U., Zürn, J. Reprocessing Painted Plastic Parts Proceedings R’95, Geneve, Switzerland, III, 44-49 (1995) mit Kettemann, B.-U., Melchiorre,M. Stoßfängerrecycling – geschlossener Kreislauf Kunststoffe im Automobilbau, Mannheim (1996) mit Kettemann, B.-U., Melchiorre,M.