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Themengebiet: Selbstreinigungseffekte
Thema: Herstellung schmutz-freier bzw. -resistenter Oberflächen

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Die Schemata veranschaulichen verschiedene Effekte für sauber wirkende Oberflächen [von oben nach unten]:
Links: Schmutz abstoßend, wie geringe Adhäsion (Hydrophobie) oder geringe Kontaktfläche (Lotuseffekt) oder hohe Leitfähigkeit (Antistatik) oder reaktive Oberflächen (z.B. Vibration oder Photolyse)
Rechts: Schmutz verbergend, wie hohe Adhäsion (Hydrophilie) oder Überstrahlen (Glanz) oder Einbettung (z.B. Flor oder Narbung)

Was man nicht sieht:
„Schmutz ist Materie am falschen Platz!“ lautet die wohl beste Definition des Physikers Philipp Lenard (Nobelpreis 1905). Beim Reinigen geht es also darum, den Schmutz den „richtigen“ Platz zuzuweisen. Und dies hängt davon ab, was man möchte: Will man beispielsweise Verunreinigungen nicht sehen, dann sollte man sie verstecken. Will man dagegen Schmutz entfernen, dann wird er eher sichtbar. Tatsächlich sind „edle“ Oberflächen meist recht „sensibel“, und „strapazierfähige“ Oberflächen gelten oft eher als „unfein“. So läuft die Oberflächentechnologie den selbst gesetzten Moden ständig hinterher.

Was man erkennt:
Zur Gestaltung einer schmutzfreien oder –resistenten Oberfläche muss also zunächst der eigentliche Nutzerwunsch ergründet werden. Erst danach kann sich die Technik daran machen, diese Wünsche zu erfüllen.

Was man damit macht:
Eine technische Lösung kombiniert verschiedene Effekte in geeigneter Weise, beispielsweise: ein tiefer Teppichflor mit hydrophober Beschichtung oder ein Lotuseffekt mit hohem Glanz. Dabei ist natürlich die permanente Verschmutzung durch Umwelteinflüsse nicht wirklich zu verhindern, sondern nur „an den richtigen Platz“ zu befördern, z.B. durch geringe Haftkräfte und vorbereitete Schmutzzonen. Wirkliche „Selbstreinigung“ ist vielleicht nur mit reaktiven Oberflächen möglich.

Meine Veröffentlichungen dazu:

Antifouling-Lacke und Beschichtungen Patent DE10 2006 03 8543 (2006)

Glänzende Beschichtungen für Aluminium- und Stahloberflächen und deren Herstellung Patent DE 10 2007 00 4570 (2007) mit Kränzler, Thomas

Bauteil zur Verwendung im Innenraum eines Kraftfahrzeugs Patent DE10 2007 05 8120 (2007)